Das Aufgebot ist ein alter Begriff für die Anmeldung im Standesamt. Eigentlich bedeutet “das Aufgebot bestellen” nichts anderes als eine öffentliche Anmeldung zur Eheschließung.
Wir erklären euch hier mehr dazu und beantworten die 4 häufigsten Fragen zum Standesamt Aufgebot.
Diesen Artikel haben wir aufgeteilt in die Bereiche:
- Vier Fragen zum Aufgebot im Standesamt
- Die Tradition: Das Aufgebot bestellen
- Weitere Tipps rund um die Hochzeit im Standesamt
1. Vier Fragen zum Aufgebot im Standesamt
Aufgebot bestellen: Welche Unterlagen brauchen wir?
- Personalausweis oder Reisepass
- Geburtsurkunde (beglaubigte Abschrift aus dem Geburtenregister) – nicht älter als 6 Monate!
- Falls ihr nicht in der betreffenden Stadt gemeldet seid: Erweiterte Meldebescheinigung, die den Familienstand enthält (früher Aufenthaltsbescheinigung)
Tipp: Ihr benötigt für das Aufgebot im Standesamt einen Termin. Fragt dann auch telefonisch direkt nach, welche Unterlagen in eurem Fall nötig sind.
Wann kann man das Aufgebot bestellen?
Bei den meisten Standesämtern frühestens ganz genau 6 Monate vor dem gewünschten Hochzeitstermin. Einige nehmen aber auch Terminreservierungen an.
Sobald ihr das Aufgebot bestellen erledigt habt, gilt eine Frist von 6 Monaten, um euch trauen zu lassen. Sonst verliert die Anmeldung ihre Gültigkeit.
Was kostet es standesamtlich zu heiraten?
Die Aufgebot bestellen Kosten sind je nach Gemeinde unterschiedlich. Sollte auf euch kein Sonderfall zutreffen (z. B. dass Beglaubigungen aus dem Ausland notwendig sind) belaufen sich die Gebühren meist auf rund 100€ inklusive aller Urkunden und ggf. einem Stammbuch. Dies könnt ihr bei der Stadt erwerben oder ein personalisiertes Stammbuch anfertigen lassen.
Wie lange dauert ein Aufgebot beim Standesamt?
Die Anmeldung zur Eheschließung ist vor allem eine bürokratische Formalität und dauert etwa eine halbe Stunde.
Alle Daten werden aufgenommen, Unterlagen geprüft und Details besprochen. Ggf. wird noch nach besonderen Wünschen des Brautpaares gefragt.
Wenn ihr genauere Informationen zur Anmeldung im Standesamt und den benötigten Unterlagen sucht, dann werdet ihr in unserem Ratgeber fündig.
2. Die Tradition: Aufgebot Bedeutung
Was ist ein Aufgebot? Bis 1998 musste man vor der Hochzeit ein Aufgebot bestellen, das war sogar gesetzlich vorgeschrieben. Dies hatte vor allem den Sinn, dass öffentlich bekannt wurde, dass diese 2 Personen heiraten möchten.
Wurde im Standesamt das Eheaufgebot öffentlich bekannt gemacht, konnten Hinderungsgründe, wie z.B. eine schon bestehende Ehe bei einem der Verlobten, einfacher herausgefunden werden.
Den Ursprung hat das Ganze im Kirchenrecht. Früher musste an drei Gottesdiensten hintereinander in der Kirche der Braut und des Bräutigams die Hochzeitsabsicht angekündigt werden.
Durch die heutige Technik ist das Aufgebot bestellen unnötig geworden. Die meisten Ehehinderungsgründe werden in den Akten beim Standesamt überprüft. Bei der heutigen Mobilität würde ein öffentliches Aufgebot auch wenig nutzen.
Außerdem hat das Kirchenrecht ja auch keine Auswirkungen mehr auf die standesamtliche Eheschließung, da eine kirchliche Trauung schon lange nicht mehr Pflicht ist.
Heute hat das Brautpaar selbst die Wahl, ob die Verlobung öffentlich gemacht werden soll oder nicht. Üblicherweise fragt der Standesbeamte bzw. die Standesbeamtin, ob zum Aufgebot der Hochzeit ein Aushang gemacht werden soll.
Wenn ihr eure Hochzeit bekannt geben möchtet, könnt ihr darüber hinaus mit einer Hochzeitsanzeige die Öffentlichkeit informieren. Das ist besonders in den ländlichen Gegenden auch noch üblich, aber sicherlich kein Muss. Meist wird dann eher der Polterabend über die Zeitung oder das Ortsblättchen mitgeteilt.
Tipp: Informiert Arbeitskollegen und andere, die ihr zum Polterabend/Sektempfang einladet vorher persönlich. Wer nicht eingeladen ist, wird danach informiert und ggf. der Namenswechsel bekannt geben.
3. Weitere Tipps rund um die Hochzeit im Standesamt
Ihr habt mit dem Aufgebot Hochzeit und Trauung offiziell angemeldet? Dann informiert euch hier über weitere wichtige Themen rund um die standesamtliche Hochzeit.
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Entscheidet euch im Zweifel also für ein Stammbuch, das euch optisch richtig gut gefällt, denn es wird euch euer Leben lang immer wieder in die Hände fallen.
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- Schulz, Raffael (Author)
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